Im Gegensatz zum allseits bekannten und sehr häufig vorkommenden grippalen Infekt (Verkühlung mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit), welcher durch eine Vielzahl von verschiedenen Viren (u. a. Rhino-, Coxsackie- und Parainfluenzaviren) ausgelöst wird, handelt es sich bei der Influenza („echte Grippe“) um eine schwere, hochansteckende Erkrankung der Atemwege, die tödlich enden kann. Auslöser sind Influenzaviren vom Typ A und B.
Zu den Krankheitszeichen zählen starkes Krankheitsgefühl, hohes Fieber, Muskelschmerzen, bohrende Kopfschmerzen, starke Halsschmerzen und oft schmerzhafter Husten. Potenziell tödlich ist die Erkrankung aufgrund der Verlaufsform mit einer grippebedingten Lungenentzündung (sog. Influenzapneumonie) sowie den möglichen Komplikationen, unter anderem Gehirn- und Herzmuskelentzündungen.
Influenza-Epidemien treten in Österreich nahezu jährlich während der Herbst- und Wintermonate auf und betreffen etwa 5 bis 15 % der Bevölkerung (1). Die Übertragung erfolgt vor allem durch Tröpfcheninfektion (Husten, Speichel).
Neben der hohen Anzahl an jährlich erkrankten Personen stellt die rasche Anpassung des Grippevirus eine weitere Besonderheit dar. Aufgrund der Fähigkeit durch Mutationen sehr rasch auf eine Veränderung der Umweltbedingungen zu reagieren, ist eine jährliche Impfung für die Aufrechterhaltung der Immunität gegen eine Infektion notwendig.
Dringend empfohlen wird eine Impfung gegen Influenza folgenden Patientengruppen: Personen ab dem 50. Lebensjahr, Personen mit chronischen Erkrankungen, Schwangeren, Angehörigen von Gesundheitsberufen und Menschen mit Kontakt zu Säuglingen (2).
Mit modernen tetravalenten Impfstoffen steht ein wirkungsvoller und gut verträglicher Schutz gegen die häufigsten saisonalen Erreger der echten Grippe zur Verfügung.
Besonders Kinder sollten gegen eine Influenza-Infektion geschützt werden. Zwischen November 2017 und März 2018 brauchten 1400 Kinder in Österreich eine stationäre Krankenhausbehandlung aufgrund einer sicher nachgewiesenen Influenza-Infektion, die Zahl der Todesfälle unter Kindern war höher als durch alle Erreger der klassischen eitrigen Gehirnhautentzündung zusammen (Meningokokken, Pneumokokken und Haemophilus Influenza B) (3).
Der Österreichische Impfplan empfiehlt die jährliche Influenza-Impfung für alle Kinder und Jugendlichen, besonders für Säuglinge und Kleinkinder ab dem vollendeten 6. Lebensmonat.
Für Kinder ab dem 2. Lebensjahr steht eine nadellose Grippeimpfung als Nasenspray zur Verfügung.
1) Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz – Impfung gegen Influenza - https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/impfungen/grippe
2) Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz: Impfplan Österreich 2018 – Allgemein empfohlene Impfungen – Influenza - https://www.sozialministerium.at/cms/site/attachments/3/3/1/CH4062/CMS1515753153756/impfplan_2018.pdf
3) Medizinische Universität Graz – Informationen zum 9. Grazer Impftag - https://www.medunigraz.at/veranstaltungen/detail/cal/2018/10/20/event/tx_cal_phpicalendar/9-grazer-impftag/