Die Frühsommermeningoencephalitis (FSME) wird überwiegend durch den Stich von mit dem FSME-Virus infizierten Zecken übertragen, welche sich bevorzugt in Wäldern, hohem Gras, Gebüsch und losem Laub aufhalten.

FSME ist eine schwerwiegende Erkrankung, die bei ca. einem Drittel der Patienten und Patientinnen Schäden wie Lähmungen von Armen, Beinen oder Gesichtsnerven und bleibende Behinderungen hinterlässt. Es kann zu einer Entzündung der Hirnhäute und bei schweren Verläufen auch zu einer Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks kommen. Die Wahrscheinlichkeit, an den Folgen einer FSME-Infektion zu versterben, beträgt ca. 1% (1).

Österreich gehört zu den am stärksten von der FSME betroffenen Ländern in Zentraleuropa.

Aufgrund dieser Ausgangslage wurden hierzulande große Impfaktionen eingeführt. Dadurch konnten die Erkrankungsfälle von 700 Personen pro Jahr vor den Aktionen auf etwa 113 Fälle pro Jahr (2011) reduziert werden (1). Eine der vielen Erfolgsgeschichten, wie die weitverbreitete Anwendung einer Impfung die Entstehung von schweren und folgenreichen Erkrankungen und damit viel menschliches Leid verhindert.

Die verfügbare FSME-Impfung ist sicher und verhindert nach der korrekten Anwendung des Impfschemas eine FSME-Infektion mit einer Wahrscheinlichkeit von 95-99% (2).

Da in Österreich kein Bundesland FSME-frei ist, empfiehlt das Bundesministerium für Gesundheit die Impfung für alle in Österreich lebenden Personen.

Die FSME-Impfung ist nicht im kostenfreien Impfprogramm enthalten, jährlich finden aber Impfaktionen mit Kostenzuschüssen fast aller Krankenkassen statt.

1) Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz – Information Frühsommer-Meningoenzephalitis - https://www.bmgf.gv.at/home/FSME
2) Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz: Impfplan Österreich 2018 – Allgemein empfohlene Impfungen – FSME - https://www.sozialministerium.at/cms/site/attachments/3/3/1/CH4062/CMS1515753153756/impfplan_2018.pdf

Im Gegensatz zum allseits bekannten und sehr häufig vorkommenden grippalen Infekt (Verkühlung mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit), welcher durch eine Vielzahl von verschiedenen Viren (u. a. Rhino-, Coxsackie- und Parainfluenzaviren) ausgelöst wird, handelt es sich bei der Influenza („echte Grippe“) um eine schwere, hochansteckende Erkrankung der Atemwege, die tödlich enden kann. Auslöser sind Influenzaviren vom Typ A und B.

Zu den Krankheitszeichen zählen starkes Krankheitsgefühl, hohes Fieber, Muskelschmerzen, bohrende Kopfschmerzen, starke Halsschmerzen und oft schmerzhafter Husten. Potenziell tödlich ist die Erkrankung aufgrund der Verlaufsform mit einer grippebedingten Lungenentzündung (sog. Influenzapneumonie) sowie den möglichen Komplikationen, unter anderem Gehirn- und Herzmuskelentzündungen.

Influenza-Epidemien treten in Österreich nahezu jährlich während der Herbst- und Wintermonate auf und betreffen etwa 5 bis 15 % der Bevölkerung (1). Die Übertragung erfolgt vor allem durch Tröpfcheninfektion (Husten, Speichel).

Neben der hohen Anzahl an jährlich erkrankten Personen stellt die rasche Anpassung des Grippevirus eine weitere Besonderheit dar. Aufgrund der Fähigkeit durch Mutationen sehr rasch auf eine Veränderung der Umweltbedingungen zu reagieren, ist eine jährliche Impfung für die Aufrechterhaltung der Immunität gegen eine Infektion notwendig.

Dringend empfohlen wird eine Impfung gegen Influenza folgenden Patientengruppen: Personen ab dem 50. Lebensjahr, Personen mit chronischen Erkrankungen, Schwangeren, Angehörigen von Gesundheitsberufen und Menschen mit Kontakt zu Säuglingen (2).

Mit modernen tetravalenten Impfstoffen steht ein wirkungsvoller und gut verträglicher Schutz gegen die häufigsten saisonalen Erreger der echten Grippe zur Verfügung.

Besonders Kinder sollten gegen eine Influenza-Infektion geschützt werden. Zwischen November 2017 und März 2018 brauchten 1400 Kinder in Österreich eine stationäre Krankenhausbehandlung aufgrund einer sicher nachgewiesenen Influenza-Infektion, die Zahl der Todesfälle unter Kindern war höher als durch alle Erreger der klassischen eitrigen Gehirnhautentzündung zusammen (Meningokokken, Pneumokokken und Haemophilus Influenza B) (3).

Der Österreichische Impfplan empfiehlt die jährliche Influenza-Impfung für alle Kinder und Jugendlichen, besonders für Säuglinge und Kleinkinder ab dem vollendeten 6. Lebensmonat.

Für Kinder ab dem 2. Lebensjahr steht eine nadellose Grippeimpfung als Nasenspray zur Verfügung.

1) Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz – Impfung gegen Influenza - https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/impfungen/grippe
2) Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz: Impfplan Österreich 2018 – Allgemein empfohlene Impfungen – Influenza - https://www.sozialministerium.at/cms/site/attachments/3/3/1/CH4062/CMS1515753153756/impfplan_2018.pdf
3) Medizinische Universität Graz – Informationen zum 9. Grazer Impftag - https://www.medunigraz.at/veranstaltungen/detail/cal/2018/10/20/event/tx_cal_phpicalendar/9-grazer-impftag/

Pneumokokken sind Bakterien, die den Nasenrachenraum des Menschen besiedeln.

Normalerweise verursachen sie keine Symptome, durch eine übermäßige Ausbreitung können sie allerdings zu Krankheiten der oberen (Nebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen) sowie der unteren Atemwege (Lungenentzündungen) führen.

Besonders Lungenentzündungen (sog. Pneumonien) führen in der Regel zu schweren Symptomen (Fieber, Husten, Atemnot, Brustschmerzen) und müssen in der Regel antibiotisch behandelt werden.

Diese Infektionen sind in der Bevölkerung weit verbreitet, Schätzungen gehen beispielsweise in Deutschland von etwa 10.000 Fällen von durch Pneumokokken hervorgerufenen Lungenentzündungen pro Jahr aus (1).

Pneumokokken können durch Tröpfcheninfektion (z. B. Husten) von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Gefürchtet sind schwere Verlaufsformen (sog. invasive Pneumokokkenerkrankungen) mit Blutvergiftung oder Gehirnhautentzündung, die tödlich enden können. Im Jahr 2011 gab es in Österreich 158 mittels Labortests bestätigter Fälle dieser schwersten Verlaufsform, 17 davon mit tödlichem Ausgang. (2)

Die Kinderimpfungen sind bis zum vollendeten 2. Lebensjahr im kostenfreien Impfprogramm enthalten.

Für Erwachsene wird die Impfung ab dem vollendeten 50. Lebensjahr empfohlen, da ab diesem Alter das Risiko für schwere Verlaufsformen (siehe oben) deutlich ansteigt. Erhöhtes Risiko besteht auch bei Rauchern oder regelmäßigem Alkoholkonsum.

1) R. Gross: Pneumokokken. In: Der niedergelassene Arzt. 1, 2014.
2) Jahresbericht der nationalen Referenzzentrale für Pneumokokken 2011 – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)

Die Humanen Papillomviren (HPV) infizieren die oberen Schichten von Haut und Schleimhäuten und führen dort zu einem unkontrollierten, tumorartigen Wachstum. Diese Neubildungen sind meist gutartig (Warzen) und können überall am Körper inklusive des Genital- und Analbereiches (Feigwarzen) auftreten.

Die Übertragung erfolgt durch einfachen Hautkontakt und durch Geschlechtsverkehr. Vier von fünf Personen infizieren sich (oft unbemerkt) im Laufe ihres Lebens mit HPV.

Gewisse Untertypen des HPV können jedoch auch bösartige Wachstumsprozesse auslösen. Gesichert ist der Zusammenhang zwischen HPV-Infektion und Gebährmutterhalskrebs bei Frauen. Auch Scheiden-, Penis- und Analkarzinome lassen sich häufig auf eine Ansteckung mit HPV zurückführen. Auch bei der Entstehung von weißem Hautkrebs gilt eine Beteiligung des Virus als wahrscheinlich.

Die Impfung schützt vor der Entstehung eines Großteils der HPV-bedingten Krebsformen und Genitalwarzen.

HPV wird sowohl von Frauen als auch von Männern übertragen. Durch die Impfung von sowohl Mädchen als auch Buben werden Infektionen verhindert und die Häufigkeit von Erkrankungen in der Gesellschaft nimmt ab. Dadurch wird auch die Entstehung von Vorstufen zu Krebserkrankungen, die im Laufe des Lebens ausbrechen können, verhindert.

Kinder sollten idealerweise mit 9 Jahren geimpft werden, weil die Impfung am wirkungsvollsten ist, wenn noch kein Kontakt mit HPV stattgefunden hat. Das Immunsystem spricht bei Kindern in dieser Altersgruppe am besten auf die Impfung an: die dadurch gebildeten Antikörper können ein Eindringen der Viren in die Körperzellen und damit eine Infektion optimal verhindern.

Im nationalen, kostenfreien Impfprogramm gibt es den 9-fach-Impfstoff gegen HPV für Mädchen und Buben im Alter von 9 bis 12 Jahren. Bis zum 15. Geburtstag bieten die Bundesländer Nachholimpfungen zum vergünstigten Selbstkostenpreis an. (1)

1) Bundesministerium Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz – Gesundheitsförderung/Prävention – HPV-Impfung: https://www.bmgf.gv.at/home/Schwerpunkte/Gesundheitsfoerderung_Praevention/Impfen/HPV_Impfung

Das Gelbfiebervirus ist im tropischen Mittel- und Südamerika sowie in Afrika südlich der Sahara heimisch.

Nach der Übertragung durch Stechmücken kann ein schweres, durch Leberschädigung und Blutungen potentiell lebensbedrohliches Krankheitsbild auftreten.

Nach einmaliger Anwendung der Impfung ist in der Regel eine lebenslange Immunität gegen das Gelbfiebervirus gegeben.

Unsere Ordination ist eine vom Bundesministerium für Gesundheit autorisierte Gelbfieberimpfstelle: wir sind berechtigt, die Impfung durchzuführen und die für die Reise benötigten Impfbescheinigungen auszustellen

Am Lebensende oder bei schweren, unheilbaren Erkrankungen können medizinische Maßnahmen zu einer Leidensverlängerung führen. Es kann daher sinnvoll sein, sich schon im Vorhinein Gedanken zu machen, wie man in solch einer Situation behandelt werden will.

Ärzte werden in einer Notsituation in der Regel alle Register ziehen, um ein Eintreten des Todes zu verhindern. Dazu gehören zum Beispiel Wiederbelebungsmaßnahmen, künstliche Beatmung oder die Verlegung auf die Intensivstation.

Wenn es schnell gehen muss, haben die Behandler oft keine Zeit, um sich mit der persönlichen Vorgeschichte des Patienten zu befassen. Falls man seine Wünsche und Vorstellungen (z. B. durch Bewusstlosigkeit) nicht mehr äußern kann, kann es vorkommen, dass gewisse Behandlungen oder künstliche lebensverlängernde Maßnahmen gegen den eigenen Willen durchgeführt werden.

In einer beachtlichen Patientenverfügung wird Ihr konkreter Wille hinsichtlich solcher Behandlungen festgehalten, sodass dieser für die behandelnden Ärzte nachvollziehbar ist.

Wir helfen Ihnen, sich eine informierte Meinung zu bilden, indem wir die einzelnen Maßnahmen benennen, erklären und deren Tragweite besprechen. Danach können wir ein aussagekräftiges Dokument nach Ihren Vorstellungen aufsetzen. Je genauer eine solche beachtliche Patientenverfügung formuliert ist (welche konkreten Maßnahmen werden abgelehnt und warum), desto wirksamer ist diese im Fall des Falles. Somit wird Sicherheit für Sie geschaffen, da die behandelnden Ärzte nicht aus Angst vor dem Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung alle denkbaren Behandlungen und Eingriffe durchführen werden.

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Dr. Georg Dorninger

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